im Wesen des Ostfriesen haben. Bei allem Vorbehalt gegen-
Kern wohl auch letztlich im Charakter, im Temperament und
die über äußere Gründe und Einflüsse hinweg ihren tieferen
Gastlichkeit – das alles sind Eigenschaften und Symptome,
Festhalten am überlieferten Ritual oder die sprichwörtliche
Die Leidenschaft für den Tee, der hohe Verbrauch, das
ihm aufgezeichneten Unterlagen mit Goethe).
die südlicheren Deutschen“ (Friedrich von Müller in den von
vornehmlich die Ostfriesen, hatten von jeher mehr Kultur als
in anderen deutschen Regionen nachweisen. „Die Sachsen,
importiertes Erzeugnis ist. Vergleichbares lässt sich kaum
ksichtigen, dass Tee nicht ein einheimisches, sondern ein
seltene, wenn nicht einmalige Situation. Man muss berük-
Leben des Ostfriesen und seine Umgebung geprägt; eine
Teezeremoniell haben in einem starken Maße das tägliche
Tee, Teetrinken und das daraus hervorgegangene
entfalten.
Ostfriesland konnte sich eine eigenständige Teekultur ideal
der geografischen Abgeschiedenheit der „Halbinsel“
Gegensatz zum schweren Bier – die Schaffensfreude. In
rauhe feuchte Klima erträglicher und steigerte – im
Das belebende, ergiebige Warmgetränk machte zudem das
durch den Zusatz möglichst kräftiger Tees zu verbessern.
und Moorlandschaft ungewöhnlich schlechte Wasserqualität
ten in Ostfriesland auf den Gedanken, die in ihrer Küsten-
auch die wirtschaftlich schwächeren Bevölkerungsschich-
17. Jahrhundert zunächst die wohlhabenden, rasch aber
und Pflanzenblätter als Aufguss zu genießen, brachte im
Die alte Sitte asiatischer Völker, abgekochtes Trinkwasser