was er suchte, war weit und breit nicht zu entdecken. Seine
und Papierkörbe. Aber, so sehr er sich auch mühte, das,
Hunderten von Füßen, in die Ecken zwischen Bänke, Koffer
Augen suchend den Bahnsteig entlang, vorbei an
Finger ziellos über die Kartonwände fuhren, glitten die
Fassungslos kniete der Junge nieder, und während seine
bestätigte sich unheilvoll: der Pappkarton war - l e e r ! -
wog plötzlich nur die Hälfte noch, und eine böse Ahnung
Karton, um ihn aufzuheben, doch – da stutzte er, denn der
S-Bahn fuhr gerade ein. Die linke Hand griff hinunter zum
aber wärmenden Wintermantel und erhob sich, denn seine
te er das Buch nun zu, steckte es in den viel zu großen,
Wohnung zu finden, wo es abzuholen war. Seufzend klapp-
gewesen war, in dem ihm unbekannten Stadtteil jene
Eltern würden staunen, wenn sie erfuhren, wie schwierig es
Weihnachtsgeschenk für seine kleine Schwester – die
Im leicht durchnässten Pappkarton steckte das
würde es wohl schaffen.
Bescherung sein. Na ja, das reichte gerade noch – er
schon beinahe halb fünf, um sechs Uhr sollte daheim
kurzen Blick auf die Bahnhofsuhr gönnte er sich: Es war
der in sein Buch vertiefte Junge gar nicht wahr. Nur einen
fahren, jedoch die ein- und aussteigenden Fahrgäste nahm
offenbar spannenden Lektüre. Die S-Bahn war gerade abge-
sichtig neben seine Füße, dann widmete er sich wieder der
Bahnsteig angekommen, setzte er den Pappkarton vor-
geschlagenes Buch, in dem er aufmerksam las. Auf dem
ken Arm einen offenen Pappkarton, die Rechte hielt ein auf-
bedächtig Stufe für Stufe nehmend. Er trug unter dem lin-
Stadtbahnhofs befand sich ein etwa vierzehnjähriger Junge,
Zwischen den hastenden Gestalten auf der Treppe des
Manteltaschen vergraben.
Mantelkragen hochgeschlagen, die Hände fröstelnd in den
wegs waren, eiliger ihrem Ziel zustreben – den
Temperaturen um null Grad ließ diejenigen, die noch unter-
Heiligabend – es dunkelte bereits. Leichter Nieselregen bei
DEN HUND KAM
WIE DER BAHNHOFSVORSTAND AUF