Seite 32 - Strandlooper2013

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Das Gold der Nordsee -
Bernstein mit Einschlüssen
Sonderausstellung zum achtzigjährigen Jubiläum des
Küstenmuseums Juist
Das Küstenmuseum Juist blickt in diesem Jahr auf das 80-
zigste Jahr seiner Gründung zurück. Es ist damit die älteste
kulturelle Einrichtung auf unserer Insel. Immer wieder über-
rascht es alle Besucher mit seinen vielfältigen und informa-
tiven Ausstellungen. In diesem Jahr zeigen wir eine kleine
Sonderausstellung zu einem faszinierenden Material, das
noch etwas älter ist als das Küstenmuseum:
Bernstein,
wissenschaftlicher Name „Succinit“, (lateinisch:
electrum oder glaesum, im phönizischen sinngemäß: das
Duft verbreitende"), ist versteinertes, fossiles Harz, das
auch im Spülsaum der Nordseestrände zu finden ist, aller-
dings nur bei Wind aus östlichen Richtungen. Das Alter von
Bernstein variiert zwischen 30 bis 250 Millionen Jahren, je
nach Lagerstätte. Sein deutscher Name leitet sich vom nie-
derdeutschen „bernen“ = brennen her. Da Bernstein jedoch
nicht mineralischer Natur ist ist er auch kein Gestein, wird
aber zu den Schmucksteinen gezählt. Eine der ergiebigsten
Lagerstätten befindet sich im Ostseeraum. Weltweit sind
über 80 verschiedene Arten bekannt.
Bernstein ist seit der Frühzeit eine begehrte Ware, und
wurde bis nach Ägypten exportiert. Dort ausgegrabene,
bearbeitete Schmuckstücke sind zum Teil mehr als 6.000
Jahre alt. Er galt auch als Heilmittel gegen vielerlei
Krankheiten. So sollte er gegen Fieber schützen, bei
Magenbeschwerden helfen oder diente als vorbeugendes
Mittel während der Pestepidemien im Mittelalter. Der
Mediziner Robert Koch entdeckte 1886 schließlich die
Bernsteinsäure und stellte dessen positiven, immunltäts-
steigernden Einfluss auf den menschlichen Organismus
fest. Noch heute gilt Bernstein in der Esoterik als Schutz-
Bernsteinfunde vom Juister Strand