LABSKAUS, EIN SEEMANNSGERICHT
Das erstmals 1706 von einem englischen Autor erwähnte
Fleischgericht wird in Norddeutschland Norwegen,
Dänemark, Schweden und in der Region um Liverpool
gegessen. Ein Originalrezept ist nicht bekannt!
Das Gericht für Seefahrer und Matrosen entstand in der Zeit
der Segelschifffahrt und bestand in der Hauptsache
ursprünglich aus Pökelfleisch.
Die Segelschiffe waren damals monatelang auf See, ohne
Gelegenheit Proviant bunkern zu können. Pökelfleisch
gehörte zur vorgeschriebenen Ration für jeden Matrosen.
Die Matrosen litten oft an Skorbut, durch den
Vitaminmangel auf ihren Reisen, und konnten mit ihren
schmerzenden Zähnen keine feste Nahrung zu sich neh-
men. Das Fleisch wurde kleingehackt und püriert.
Außerdem kaschierte man so die schlechter werdende
Qualität des Proviants mit zunehmender Länge der Reise! In
einem seemännischen deutschen Wörterbuch wird
Labskaus 1878 erstmals erwähnt, hier sind schon
Kartoffeln als Breizusatz zum Pökelfleisch enthalten. Es ist
umstritten, ob Fisch ein Bestandteil von Labskaus ist.
Auch der geographische Ursprung lässt sich nicht mehr
genau ermitteln. Manche Quellen lassen einen an einen
englischen Ursprung glauben, viele vermuten aber eine
norddeutsche oder nordeuropäische Herkunft!
Der Ursprung des Wortes Labskaus ist ebenfalls unbekannt!
Es gibt mehrere Möglichkeiten der Deutung, die aber alle
erst ab dem 19. Jahrhundert erwähnt werden.
Eine Variante ist die Ableitung von dem Fleischstück
.Bauchlappen“ in Verbindung mit dem niederdeutschen
Wort „Kaus“ für Schüssel oder Schale, auch eine Herkunft
aus dem Baltikum wäre möglich, z.B. der Ausdruck „Jabs
kausis“ aus dem lettischen, der „gute Schüssel“ bedeutet!