Seite 122 - sommer-2011

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Anleger und Inselbahn 1950
Planungen begannen 1918, mussten aufgrund des verlore-
nen Krieges aber aufgegeben werden. Als 1924 die
Siegermächte dem Deutschen Reich die Wiederbewaffnung
zugestanden, stellte man hier umgehend die beiden
Batterien auf. Deren Bewaffnung bestand aus zweimal vier
offen aufgestellten Schiffsgeschützen mit einem Kaliber
von 15 cm. Massivere Anlagen gab es nicht. In den
Ausgaben aktueller Flurkarten sind die Flächen noch aus-
gewiesen. Eigens für den Aufbau und den Nachschub der
Standorte wurde das Stichgleis geplant und 1924 hier ver-
legt.
Die Einrichtung der Batterien stieß nicht nur in der Juister
Politik auf Widerstand. Auch der Regierungspräsident in
Aurich und das Reichsministerium für Landwirtschaft,
Domänen und Forsten in Berlin sahen keine militärische
Notwendigkeit in den Geschützen. Man befürchtete mas-
sive Dünenschäden und sah in dem enormen Flächenbedarf
für die freizuhaltenden Schussfelder, nördlich der
Geschütze das Hauptproblem. Diese, "Rayons" genannte
Flächen, die vom Kurhaus bis zum Loog reichten, machten
eine Weiterentwicklung des Dorfes in westliche Richtung
unmöglich. Doch die Geschütze blieben und wurden erst
zum Ende des 2. Weltkriegs abgebaut. An ihre Stelle traten
zwischenzeitlich kleine Gärten und 1965 der heutige
Sportplatz.