Strandlooper - Inselgeschichten von Juist - page 42

ENTDECKUNGEN IM KÜSTENMUSEUM
Das Juister Küstenmuseum ist eine Fundgrube für große
und kleine Entdecker. Der STRANDLOOPER gibt regelmäßig
Tipps für diejenigen, die etwas mehr über Inseln und Küste
erfahren wollen.
SEEZEICHEN (6)
DIE FEUERSCHIFFE
Feuerschiffe sind schwimmende Leuchtfeuerträger, veran-
kert auf bestimmten Positionen der Seewege.
Als der Schiffsverkehr immer mehr zunahm, reichten
Landmarken, Leuchttürme und Tonnen nicht mehr aus, um
– bezogen auf die Deutsche Bucht – Einfahrten zu den
Flüssen Eider, Elbe, Weser, Ems und den entsprechenden
Häfen sicher zu machen. Das erste deutsche Leuchtschiff,
das am Mast eine Stange mit Öllaterne trug, ging 1815 vor
der Eidermündung in Position. Es folgten ähnliche
Fahrzeuge 1816 vor der Elbe -, 1818 vor der Weser – und
1820 vor der Emsmündung.
Die technische Entwicklung bei den Leuchtfeuern an Land
mit Argand-Lampen, Parabol-Spiegeln und Fresnel-Linsen
fand im Lauf der Zeit natürlich auch Eingang bei den
Feuerschiffen, nur waren hier Betrieb und Wartung der
Anlagen ungleich schwieriger als an Land. Während in der
Anfangszeit die Leuchtanlagen in irgendeiner Weise am
Mast hochgezogen wurden, ging man später dazu über,
Miniaturleuchttürme mit der gleichen Leistungsfähigkeit wie
Landanlagen auf dem Schiffskörper aufzubauen.
Groß waren stets die Anforderungen an die Seetüchtigkeit
der Feuerschiffe, die weit draußen auf dem Meer vor Anker
liegend, Stürmen und extremem Seegang nahezu schutzlos
BORKUM RIFF. Das letzte deutsche Feuerschiff, gebaut 1955/56.
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