Seite 67 - Strandlooper2013

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Abbau des Memmert-Feuers Oktober 1976
DAS MEMMERTFEUER SOLL
WEITERLEUCHTEN
Zur Sicherung des Schiffsverkehrs an der Ostfriesischen
Küste, insbesondere der Emsmündung, als Zufahrt zu den
Häfen Emden und Delfzijl sowie über den Fluß ins
Binnenland, waren Seezeichen seit Jahrhunderten
unverzichtbare Hilfsmittel der Navigation. Für die
Westerems ist der 1879 erbaute 60 m hohe neue
Leuchtturm auf Borkum verantwortlich, während die
Laterne auf dem 65 m hohen Gitterturm von Campen in der
Krummhörn das gemeinsame deutsch-niederländische
Emsfahrwasser absichert. Für die Kennzeichnung der
Einfahrt zur Osterems sorgte dagegen seit 1900 eine drei-
seitige hölzerne Bake auf dem Memmert, die 1932 durch
eine eiserne Konstruktion mit gasbetriebener Seelaterne
ersetzt wurde. Sturmfluten zerstörten diese Einrichtung,
sodass man 1939 auf dem Memmert ca. 200 m vom Rand
der Westdünen entfernt einen steinernen, viereckigen Turm
baute, der ein rundumverglastes Laternenhaus trug, in dem
eine elektrisch betriebene 1000-Watt-Licht-Quelle brannte.
Insgesamt war die Anlage 15 m hoch. Kaum jemand hätte
es für möglich gehalten, dass der Leuchtturm nur 45 Jahre
später am Strand landen würde. Die Dynamik von Wind und
Wellen hatten die Insel einfach unter ihm wegwandern
lassen.
Bereits in den 80-er Jahren des vorigen Jahrhunderts
begann die Osterems ihre Bedeutung für die Schifffahrt zu
verlieren, und damit entfiel auch die Notwendigkeit für den