Seite 133 - sommer-2011

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WESTWIND
Es bläst der West die Wolken vor sich her.
Sein Hauch ist salzen wie das salze Meer.
Die Wolken ziehn wie Schiffe tief und schwer.
Erloschen ganz ist ihre bunte Pracht.
Sie tragen ungebärdig ihre Fracht,
womit das salze Meer sie schwer gemacht.
Sie bergen voreinander das Gesicht
und gönnen eine sich der andern nicht
und schauern hin und scheuen jedes Licht.
Und immer bläst der Wind sie vor sich her.
Sein Hauch ist salzen wie das salze Meer.
Und immer bläst der Wind sie vor sich her.
Hermann Claudius