Inselgeschichten        99
Bereitschaft den Schiffbrüchigen zu helfen, hohe
Anerkennung und Respekt gezollt werden, denn es
war in jenen Tagen, da an der Küste bisweilen noch
das Strandrecht
praktiziert wurde, keine Selbstverständlichkeit.
Die Strandung der JOHANNE vor Spiekeroog gilt als
die Initialzündung für die Gründung der
Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger.
Am 2. März 1861 gründete der Oberzollinspektor
Georg Breusing den „ Verein zur Rettung
Schiffbrüchiger in Ostfriesland“ in Emden, der im
Jahre 1868 in die am 29. Mai 1865 in Bremen
gegründete Deutsche Gesellschaft zur Rettung
Schiffbrüchiger aufging.
Gleich im Jahr 1861 wird auf Juist eine der ersten
Rettungsstationen an der Deutschen Nordseeküste
eingerichtet . Am 29. Dezember des gleichen Jahres
erhält Juist mit der“2o’Francis“ das erste
Ruderrettungsboot. Das Boot wird auf einem Wagen
von 4 Pferden über die Dünenkette zum Einsatz an
den Strand gezogen. .Es ist 7 m lang, und wird mit 6
Riemen von 6 Männern gerudert. Eine erste
Rettungsmannschaft von 17 Insulanern, im Alter zwi-
schen 25 und 59 Jahren, unter der Leitung von
Vormann Jan Altmanns, verschreibt sich schon 1861
der Idee der Seenotrettung auf Juist.
1866 kommt mit einer 26’Francis das zweite, etwas
größere Rettungsboot auf die Insel. Nun ist am
Westende und am Ostende von Juist ein Boot statio-
niert.
1867 wird der 1864 aus Holz gebaute
Rettungsschuppen an der Bill aus Stein errichtet.
Zur Station an der Bill gehört auch ein Pferdestall
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