Seite 29 - Strandlooper2013

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denen man sich auch noch nach der Ferienzeit auf Juist
erfreuen kann. Vergnüglich sind solche Sammelaktionen in
der Regel auf dem ca. 4 Km langen Strandstück vom Loog
im Westen bis zum Dünenaufgang Haus Eckard im Osten,
das die Inselgemeinde Juist vom Land Niedersachsen
angepachtet hat. Dort betreibt sie ihre drei bewachten
Badestrände Loog-, West- und Ostbad und ist auch für die
Müllbeseitigung in diesem Abschnitt verantwortlich, die von
Mitarbeitern des Bauhofes geleistet wird. Im Vorjahr waren
es 10,2 Tonnen Strandmüll, der mit Pferdefuhrwerken zur
Müllstation am Hafen transportiert werden musste. Die
anderen 13 Strandkilometer, die sich an die Badestrände
bis zur Bill bzw. zum Kalfamer anschließen, sind in der
Verantwortung des Landes Niedersachsen, vertreten durch
den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirt-
schaft, Küsten- und Naturschutz sowie des Landkreises
Aurich. Diese Behörden lassen den Strand allenfalls spo-
radisch und auch nur bei besonders großem Müllanfall oder
einer Gefahrensituation reinigen, wie sie vor einigen Jahren
eintrat, als große Mengen an Plastikbeuteln mit giftigen
Pflanzenschutzmitteln an den Strand gespült wurden. In
einer gemeinsamen Aktion von NLWKN, Landkreis,
Inselgemeinde und Juister Bürgern konnte das Problem
damals gelöst werden. Ähnlich verlief unlängst eine
Reinigung des Gesamtstrandes, bei der 15 Pferdewagen
24,3 Tonnen Müll zum Hafen transportierten oder der
Einsatz einer Gruppe des Umweltverbandes BUND, die bei
der Aktion SAUBERE INSEL 2013 am Strand 1,8 Tonnen
Müll einsammelte. Aber das werden Ausnahmen bleiben,
denn aus Kostengründen (so die Argumentation der
zuständigen Behörden) ist eine regelmäßige Reinigung der
Strandteile, die ihrer Aufsicht unterstehen, nicht möglich,
und deshalb wird der sich dort ansammelnde Müll auch
weiterhin eine Quelle des Ärgernisses für alle
Strandwanderer bleiben.
WAS TUN?
Aber ist das unabänderlich? Wenn wir uns noch einmal der
am Beginn dieses Berichtes zitierten Ursachen für die
Vermüllung der Nordsee erinnern, so sind Lösungsansätze
durchaus denkbar. Doch diese erfordern die Mitwirkung
vieler Institutionen und Menschen.
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Politisch gilt es, international verbindliche Regelungen
für alle am Schiffsverkehr Beteiligten zur Vermeidung
von Meeresverschmutzung aller Art zu vereinbaren.