Seite 25 - Strandlooper2013

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Durch
Plastikseil
erdrosselte
Helgoland
Mancher Kutterkapitän, der mit seinem Schiff auf Fangfahrt
in den Küstengewässern unterwegs war, berichtet von
Müllmengen, die ihm neben Fischen und Krabben ins Netz
gingen und nicht selten kam es zu Havarien, wenn sich alte
Plastikleinen oder Netzteile in der Schiffsschraube verfin-
gen. Seit 2013 können Fischer aus Ditzum und Greetsiel
den Müll, der in ihr Netz ging, umweltgerecht in den jeweili-
gen Häfen entsorgen. Das Land Niedersachsen und die
Umweltorganisation NABU riefen hierfür das Projekt FISH-
ING FOR LITTER (Müll abfischen) als Modellversuch für
Ostfriesland ins Leben.
URSACHE UND WIRKUNG
Woher stammt denn nun der Müll? Zunächst müssen wir die
lapidare Feststellung treffen: Ein großer Teil der Menschheit
hat sich zu einer Wegwerfgesellschaft entwickelt. Alles was
man nicht mehr benötigt, z. B. unbrauchbare Gegenstände
oder Dinge, die der Verpackung von Waren jeglicher Art
gedient haben, möchte man loswerden. Natürlich gibt es
überall auf der Welt geordnete Mülldeponien und gut funk-
tionierende Entsorgungssysteme, dennoch trifft man immer
wieder auf sogenannte wilde Müllkippen, wo klammheimlich
alles (vom alten Auto bis zum randvollen
Chemiekalienbehälter) abgelegt wird. Nicht selten wird
diese Form der Müllentsorgung auch an Flussufern prak-
tiziert, und damit ist der Weg in das offene Meer schon vor-
programmiert.
Der west-östlich gerichtete Gezeitenstrom in der Nordsee
und vorherrschend westliche Winde führen dazu, dass
Basstölpel
auf