Seite 23 - Strandlooper2013

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Mülleintrag in die Nordsee. Außerdem von Schiffen,
Ölplattformen und Windkraftanlagen
eine lokale, vorwiegend ästhetische Angelegenheit handelt,
wirft der Meeresmüll, der um den gesamten Erdball kreist
und von Fachleuten auf über 100 Millionen Tonnen
geschätzt wird, weitaus vielschichtigere Probleme auf.
Dabei kommt den Plastikabfällen besondere Bedeutung zu.
Salzwasser, Sonnenlicht und Wellenschlag sorgen bei vielen
Kunststoffarten für eine intensive Zerkleinerung. Als winzige
Partikel schweben sie danach im Wasser und werden von
vielen Tieren zusammen mit der Nahrung, z. B. Plankton,
aufgenommen. Viele Kunststoffe enthalten giftige
Substanzen, z. B. Weichmacher, die über die
Nahrungskette auch in den menschlichen Organismus
gelangen können.
Französische Forscher haben im Pazifik zwischen Hawaii
und Kalifornien einen „Müllkontinent“ von 3,4 Millionen
Quadratkilometer Größe entdeckt, der aus Mikro-Über-
resten bestehend bis zu 30 Meter unter der
Wasseroberfläche schwebt.
GEFAHREN FÜR DIE TIERWELT
Plastikmüll, besonders Netze, Tauwerk oder Plane wird
immer wieder zur tödlichen Bedrohung für Meerestiere und
für Vögel. Häufig findet man verendete Meeressäuger, ver-
strickt in Plastikgeflechten oder trifft in den großen
Vogelkolonien, z. B. am Helgoländer Felsen, auf erdrosselte
Tiere, denn oftmals verwenden Lummen, Basstölpel oder
andere Seevögel farbige Plastikschnüre für den Nestbau
mit teilweise dramatischen Folgen, besonders für
Jungtiere.