Seite 92 - Strandlooper2013

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Erich Kästner
Und dem Dezember folgt der Januar.
Geduld, mein Herz. Im Kreise geht die Reise.
Und werden kann nur, was schon immer war.
Es tickt die Zeit. Das Jahr dreht sich im Kreise.
Du schweigst? Er schweigt.
Plündre den Schatz des ungeschehen Schönen!
Aus Farben, die kein Regenbogen zeigt!
Drum schaff dich selbst! Aus unerhörten Tönen!
kein neues Bild.
Man macht, wir wissen’s, aus zwölf alten Bildern
Der Schleier weht. Dein Antlitz bleibt verhüllt.
Verzeih, daß wir so kühn sind, dich zu schildern.
Die Zeit hat Raum!
Dreizehnter Monat, laß uns an dich glauben!
Wir träumten, und die Erde wär der Traum.
Das Korn wär gelb. Und blau wären die Trauben.
vertrieben hätt.
als ob sie niemand aus dem Paradiese
Und liebten sich in ihrem Veilchenbett,
Adam und Eva lägen in der Wiese.
Maiglöckchen ein.
und kauften auf dem Markt der Jahreszeiten
Kroatenmützen aus dem Birkenhain
Die Tannen träten unter weißbeschneiten
im Herbstgeäst.
Und Äpfel hingen, mürb und rot und golden,
Jasmin und Rosen hätten Sommerfest.
Der Frühling müßte blühn in holden Dolden.
Wie säh er aus, der dreizehnte von zwölfen?
Wem zwölf genügen, dem ist nicht zu helfen.
Schaltmonat wär? Vielleicht Elfember hieße?
Wie säh er aus, wenn er sich wünschen ließe?
DER DREIZEHNTE MONAT