2007



Ut oll Tieden (3)
Alte nautische Messgeräte im Küstenmuseum/ Astrolabium und Gunter-Quadrant Solange ein Schiff sich früher in Sicht von Land befand, genügten zur Bestimmung des Schiffsstandortes die Hilfsmittel der terrestrischen Navigation (Karte, Landmarken). Auf hoher See dagegen war man auf die Beobachtung der Gestirne angewiesen, um die geografische Länge und Breite des Schiffsortes zu erhalten.


    


Eines der ältesten Geräte zur Bestimmung des Höhenwinkels zur Sonne oder einem Stern war das Astrolabium, dessen Erfindung den Chaldäern zugeschrieben wird. Auf der ersten Erdumseglung hatte Maghellan nicht weniger als sieben Astrolabien und einundzwanzig hölzerne Quadranten, einer Weiterentwicklung des Astrolabiums, mitgeführt. Der Nachbau eines Gunter-Quadranten ist im Küsten- museum ausgestellt.










Der Körper des Gunter-Quadranten besteht aus einem Viertel-Kreis, der eine neunzig Grad-Einteilung trägt. Auf einem der Schenkel sind zwei Loch-Visiere angebracht. Im Scheitelpunkt des Rechten Winkels, d.h. im Mittelpunkt des geteilten Kreisbogens, ist ein Lot-Faden mit einem Gewicht befestigt, der über die Gradskala hinwegreicht. Durch beide Löcher der Visiere peilt man das Gestirn an. Dabei liegt der Faden des Lots auf dem der Gestirnshöhe entsprechenden Gradstrich. Ist die Peilung beendet, drückt man den Faden an der Skalenkante fest und liest die Gradzahl ab.
Gunter-Quadranten haben Columbus und die portugiesischen Seefahrer bei der Entdeckung Amerikas
benutzt.


Text und Repros: Hans Kolde