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Ut oll Tieden
Antiquitäten im Küstenmuseum
Das Küstenmuseum Juist zeigt im Rahmen seiner
Ausstellungen viele Antiquitäten von kulturhistori-
scher Bedeutung. In der Friesenstube sind z. B.
Zeugnisse für insulares Wohnen im 19. Jahrhundert
zu sehen. Die Stücke stammen teils aus alten Juister
Haushalten, teils konnten sie auf Antiquitäten-
Messen erworben werden. Sie geben insgesamt
Kenntnis vom Leben unserer Vorfahren, das meist
von großer Einfachheit geprägt war. Der
Strandlooper wird in seinen nächsten Ausgaben dar-
über berichten.
Rund um das warme Bett
Butze
In vielen Häusern benutzte man
früher Butzen, das sind
Wandbetten mit verschließbaren
Türen als Schlafstätte. Meist lag der
Bettboden einen Meter über dem
Estrich, so dass immer ein Stuhl
oder Hocker zum Einstieg benötigt wurde. Der Raum
unter der Butze diente der Lagerung von Kartoffeln
oder sonstigen Lebensmitteln. Die Liegefläche
bestand aus einer kräftigen Strohschütte, die mehr-
fach im Jahr erneuert wurde und mit grobem Leinen
abgedeckt war. Das Bettzeug - rot oder blau kariert -
hatte durchweg eine Füllung aus Daunenfedern und
war - wie sollte es bei der hohen Luftfeuchte in
Ostfriesland auch anders sein - ständig feucht.
Deshalb wärmte man das Deckbett und bediente sich
dabei der unterschiedlichsten Hilfsmittel.
Beddkörf
(Bettkorb)
Ein aus Weidenruten oder
Holzleisten gefertigter halbrunder
Korb von 1,20 m Länge, 50 cm
Breite und 35 cm Höhe, dessen Boden mit Blech
beschlagen war, diente der Aufnahme von 2 oder 3
Testen, das sind viereckige Tonschalen, in die man
durchgebrannte Kohle- oder Torfstücke legte und
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