100 Jahre Hotel Friesenhof
Vor 10 Jahren feierten wir auf Juist das 150jährige Bestehen des Seebades Juist. 150 Jahre, eine lange Zeit für unsere kleine Insel, zwei Drittel davon hat uns das Hotel Friesenhof begleitet. 
Wer kennt es nicht, wenn  wir vom Hafen kommend am Kurplatz auf das imposante Gebäude stoßen. Aber bekannt ist es nicht nur, weil es eines der großen Gebäude um den Kurplatz ist, sondern weil seit Jahrzehnten eine besondere Gastlichkeit hinter der Fassade zu Hause ist. Hier ist der Gast König, vielleicht weniger durch einen vordergründigen Luxus, als mehr durch die Herzlichkeit und Wärme, die dem Gast entgegengebracht wird. Hier wirken Menschen für Menschen und dieses Gefühl spüren auch die Gäste, denn nicht umsonst kann der Friesenhof auf eine lange Generation von Stammgästen zurückblicken.Im Jahre 1899 begann der Bauherr Ebbinghaus aus Berlin mit dem Bau des Friesenhofs, konnte aber aus finanziellen Gründen nur das Erdgeschoss fertig stellen. Bereits ein Jahr später wurde das Hotel nach den alten Plänen von einem Konsortium Norder Kaufleute fertiggestellt. Im Jahre 1901 wurde das Hotel eröffnet. Es war von Anfang an als großzügig angelegtes Hotel geplant, mit vielen Aufenthaltsräumen, Salons und einem Saal, der als Restaurant diente.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges war auch auf Juist die Zeit des Aufschwunges vorbei, Juist wurde zum militärischen Sperrgebiet erklärt, und es durften keine Badegäste mehr die Insel besuchen. Das Hotel musste geschlossen werden.Im Jahre 1920 kam Harm Peters, der Großvater des heutigen Inhabers Hans Georg Peters, nach Juist. Harm Peters, Landwirtssohn aus Norden-Westgaste, hatte während der Kaiserzeit von 1902 - 1904 in Berlin beim 2. Garde Regiment gedient. Bei seiner Arbeit im Offizierskasino lernte er die Gastronomie kennen und machte sie zu seinem Berufswunsch. So stieg er als Kompagnon in die Hotelleitung des Friesenhofes ein und heiratete 1922 Frau Ella Freese aus dem Hotel Fresena. Schon bald übernahm die junge Familie das Hotel, indem sie den Kompagnon Mus-Dehling ausbezahlten und seitdem wird das Hotel Friesenhof als Familienhotel betrieben.
Nun begann der Ausbau des Hauses, denn zu dieser Zeit war das Hotel noch ohne fließendes Wasser, ohne elektrische Beleuchtung und weitgehend ohne Heizung. Es folgten Jahre mit weiteren Ausbauten und Verfeinerungen des Hauses. 1928 wurde der Anbau an der Nordseite errichtet, um die Bettenkapazität zu vergrößern, 1932 wurde der Aufzug eingebaut und im Erdgeschoss entstanden zwei Ladengeschäfte. Mitte der dreißiger Jahre bekam der Friesenhof die erste elektrische Großküche auf Juist. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde der stete Aufwärtstrend des Hotels gestoppt und der Betrieb musste geschlossen werden. In der Nachkriegszeit wurde der Friesenhof Zufluchtsort für viele Flüchtlinge, von denen einige auf Juist eine neue Heimat fanden.
 
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