Schöne
Grüße vom Nikolaus
In dieser Ausgabe
des „Strandloopers“ will auch ich, der Nikolaus, mich zu Wort melden. Wenn
für die Juister die anstrengende Saison zu Ende gegangen ist, fängt
für mich der Trubel erst richtig an. Auf diesen Trubel freue ich mich
schon den ganzen langen Sommer lang.
In der Nacht von
5. auf den 6. Dezember habe ich so viele Kinder mit Leckerein zu bedenken,
dass ich jedes Mal richtig nervös bin und zum Teil auch hektisch
werde. Aber ich freue mich, wenn ich alles erledigt habe und dann endlich
am Vormittag des 6. Dezembers nach Juist reisen kann.
Früher bin
ich dann stolz von vielen Kindern umringt durch das Dorf geritten. Ich
kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als ich auf Juist Reitstunden
nehmen musste, denn meine Rentiere wollten partout nicht mit dem Schiff
fahren. In dieser Zeit hatte ich mehr blaue Flecke als all die Kinder zusammen,
die ab und zu in den vielen Hunderten von Jahren meiner Amtszeit als Nikolaus
meine Rute zu spüren bekommen hatten.
Mittlerweile fahre
ich aber mit einer Juister Kutsche durch das Dorf , die jedes Jahr
von meinen vielen kleinen und großen Helfern wunderschön geschmückt
wird. Meine Fahrtroute erstreckt sich bis ins Loog, um dort den Kindern
aus dem Kindergarten „Schwalbennest“ einen Besuch abzustatten. Das ist
immer ein besonderer Höhepunkt an diesem Tage. Die Kinder freuen sich
auf meinen Besuch und erzählen mir viele interessante Sachen.
Vom Kindergarten
aus hole ich dann die großen Kinder aus der Schule ab und wir gehen
alle gemeinsam an der Bäckerei Remmers vorbei, die die leckeren Stutenkerle
backt, bis zum Rathaus, wo mich der Bürgermeister und der Gemeinde-
und Kurdirektor immer auf ein Herzlichstes begrüßt. Meistens
fällt mir zu diesen beiden Personen etwas Entsprechendes ein, was
man verbessern könnte oder lieber bleiben lassen sollte.
Ein Juister der
an diesem Tage Geburtstag hat und den ich auch fast jedes Jahr besuche,
regte auch schon öfter einen Wunschzettel der Juister an, den ich
dann dem Bürgermeister übergeben solle. Aber leider wurde dieser
schöne Vorschlag noch nicht in die Tat umgesetzt.
Vom Rathaus aus geht
es dann zum Kurplatz, wo schon viele Kinder mit Ihren Eltern warten. Es
ist ein tolles Bild, wenn der Kurplatz um diese Jahreszeit mit vielen Kindern
und deren Eltern, die nun endlich Zeit für Sie haben, gefüllt
ist. Das ist ein „Joho“ wenn ich mit „Hohoho“ dort mit meiner Kutsche ankomme.
Jetzt werden Gedichte
aufgesagt, Flöte gespielt und viel gesungen. Manchmal muss ich natürlich
auch ein wenig schimpfen und meine Reisigrute durch die Luft schwingen,
wenn mir zu Ohren kommt, dass einer der Anwesenden nicht artig war. Dabei
spielt das Alter der Bösewichte natürlich keine Rolle. Aber am
Ende der kleinen Nikolausfeier freuen sich alle, wenn ich die „Stutenkerle“
an die Kinder verteile.
Vielen Dank sage
ich den Juistern die diese kleine Feier überhaupt ermöglichen.
Besonders natürlich Knecht Ruprecht, Gerald meinem Chauffeur und vielen
helfenden Eltern.
Nach dieser langen
Nacht und dem schönen Abschluss am Vormittag auf Juist bin ich auch
sehr müde aber auch überaus glücklich und zufrieden.
Dann geht es mir
wie vielen Juister Gästen, Freunden und auf dem Festland lebenden
Ex-Juistern: Ich freue mich wenn ich nächstes Jahr wieder nach
Juist kommen darf !
Alles Gute
wünscht Euch Euer Nikolaus |