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Pferdesportverein
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„ Wo ist Gesine denn schon wieder! Immer wenn man sie braucht, ist sie nicht da.“ Vater Hinrich wendet sich mürrisch seiner Frau Gesa zu und wirft ihr einen fragenden Blick zu. „Du weißt doch, dass sie zum Reitturnier ins Deichzwischengelände gegangen ist, du weißt doch schon, das Turnier vom Pferdesportverein.“
Reitturnier, Pferdesportverein, eigentlich nichts besonderes denkt man, wo es doch auf der Insel so viele Pferde gibt und Juist auch gerne als die Insel der Pferde bezeichnet wird. Aber so lange ist es noch gar nicht her, dass sich der Pferdesportverein gegründet hat. Erst 1996 haben sich Pferdefreunde, die an einer privaten Haltung von Reitpferden interessiert sind, zusammengetan und den Juister Pferdesportverein gegründet.
Es ist schon richtig, Pferde hat es hier immer gegeben, wenn auch die große Anzahl als Arbeitspferde gehalten wird und gewerblich genutzt wird. Privatpferde hat es hier auch immer gegeben, nur hat in den letzten Jahren die Möglichkeit der Haltung verschlechtert. Durch die Einführung des Nationalparks, ist die Weidefläche auf den Wattwiesen begrenzt worden. Die gewerblichen Nutzer haben schon Schwierigkeiten ihre Pferde auf den noch ausgewiesenen Flächen unterzubringen. 
Ebenso lassen die baulichen Beschränkungen auf Juist den Bau eines privaten Pferdestalls nicht so ohne weiteres zu. So kam es, dass die privaten Pferdehalter immer schwieriger geeignete Ställe über die Winterzeit fanden, ja,
sogar über den Winter ihre Pferde ans Festland bringen mussten. Aus diesem Grund fanden sich etwa 50 Pferdefreunde zusammen, um darauf aufmerksam zu machen, dass die schönste Sandbank der Welt nicht nur den gewerblichen, sondern auch den privaten Pferden eine Heimat bieten sollte. 
Darüber hinaus wollen sie den Pferdesport allen nahe bringen, die Interesse daran haben. Darum haben sie sich auch verstärkt der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen verschrieben, um auch ihnen etwas mehr Abwechslung und Anleitung bieten zu können. 
So wurden Reiterspiele organisiert, mit kleinen und leichten Turnieraufgaben, die die Kinder an die Arbeit mit Pferden heranführen sollen. Es wurde sogar ein richtiges Stück nach der Vorlage von Pocahontas aufgeführt. Da inzwischen aber auch das Deichzwischengelände immer mehr zu anderen öffentlichen Aufgaben genutzt wird, z. B. der Spielplatz, fehlt es den Reitern an einem zentralen Punkt, also Stall und Reitplatz, der eine Fortsetzung dieser Arbeit möglich macht. Einen solchen Platz einzurichten, ist der zweite zentrale Punkt dieses Vereins.

Text: Rika Habbinga

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