Konfirmation - 
die Festigung der Juister Jugend
auf hoher See
Das Wort "Konfirmation" bedeutet soviel wie „Festigung".. und dieses Wort wiederum hat auf einer Insel einen ganz anderen Klang als auf dem „Festland". In gewisser Weise gleichen die Jungen Menschen einer unbefestigten Insel. Die Sturmfestigkeit muss noch erprobt werden, die verschiedenen Strömungen nehmen Einfluss auf den Verlauf des weiteren Lebens Ebbe und Flut tun ihr übriges. Die Kirche will den Jugendlichen während der Konfirmandenzeit einen sicheren Schutz bieten, will den Jungen und Mädchen einen wind- und wetterfesten Glauben nahe bringen und mit ihnen einen Mittelweg finden zwischen „Grenzen setzten" und „Horizont erweitern". Im. Idealfall geschieht dieses im Kirchenschiff. Doch ist es auch schon geschehen, dass eine Gruppe der 13- und 14jährigen bereits im Konfirmandenunterricht Schiffbruch zu erleiden drohte. Keiner wollte so recht das Ruder in die Hand nehmen in den zwei Jahren Vorbereitungszeit, die Mannschaft wollte eher in alle Himmelsrichtungen auf einmal segeln, doch am selben Strang wurde dabei nicht gezogen. 
Der damalige „Kapitän", der Pastor Kurt Peirey ( 1977- 1989 auf Juist), hatte alle Hände voll zu tun. Die Meuterei im Rahmen zu halten und setzte seinen Kurs tapfer fort. Doch da die Konfirmation auch etwas  tun haben sollte mit Gemeinschaftsgefühl und einem zuverlässlichen Miteinander, so entschied er sich, bei dieser Gruppe die christliche Seefahrt beim Worte zu nehmen und heuerte für sich und die zehn Jugendlichen den Motorsegler „Fortuna." unter Kapitän Bernd Bunk an. Eine Woche auf hoher See sollte den Konfirmanden das Gefühl dafür geben, wie wichtig eine zuverlässige Besatzung ist, wie wichtig jeder einzelne wird, wenn man bei Wind und Wellen wortwörtlich im selben Boot sitzt. Jeder war mal der Smutje in der engen Schiffskombüse, bei Tag und Nacht musste jemand Wache halten über die anderen Kameraden und auch die Aufgabe des Steuermannes wurde jedem mal zuteil. Auf dem siebten Breitengrad wurde einer der zukünftigen Konfirmanden getauft, mit Seewasser, versteht sich, und von einem etwas grüngesichtigen Pastoren, den. Die Seekrankheit heimgesucht hatte ( dem Täufling ging es beileibe nicht besser...) Letztendlich hat diese Reise auf der stürmischen Nordsee in dieser Gruppe dann -wirklich etwas zur „Konfirmation" zur Festigung beigetragen. Auch wenn es nur diese unbeschreiblich wohlige Erfahrung war, wie sicher sich doch der erste Schritt an Land wieder anfühlte.
Man bat zumindest selten mal eine Konfirmandengruppe so souverän zum Altar schreiten sehen.

Text: Sandra Lüpkes

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