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Was heißt eigentlich NO.PO.NI.RE.-AG?

Viele Juistbesucher und Feriengäste wissen mit der Bezeichnung NO.PO.NI.RE.-AG nichts anzufangen. Ist es ein seltener Fisch, eine besondere Düne, ein Schiffahrtsweg, oder gar ein „Juister Original?“ Mit dem letzteren kommen wir der Sache schon näher. Es verbirgt sich hinter dem NO. Galt Noormann, der Fischhändler, dem PO. Günter Poppinga der Nostalgie- und Andenkenhändler, dem NI. Karl - Heinz Nickel, der Juister Zahnarzt i.R. und dem RE. Ernst Rehfeldt, der Bauunternehmer. Diese vier Herren sind die Vorstände der NO.PO.NI.RE.- Fischereigenossenschaft AG., kurz NOPO genannt.
Die NOPO ist eine reine Männergesellschaft. Sie wurde vor 25 Jahren von den oben erwähnten Herren gegründet. Jedes Jahr im Frühjahr wird eine Reuse im Watt aufgestellt und die Mitglieder der NOPO gehen abwechselnd ins Watt und holen den gefangenen Fisch aus der Reuse. Dies ist der Ursprung der Fischereigenossenschaft. Inzwischen werden die Fangergebnisse immer magerer, aber das tut der NOPO keinen Abbruch. Die Mitgliederzahl ist auf 100 beschränkt und immer stehen Männer auf der Warteliste. Die Fischersleute mögen gern klönen und möchten dabei von ihren Frauen nicht gestört werden. Sie nehmen ihre Aufgabe sehr ernst, besonders den Humor. Wenn es einen „ostfriesischen Humor“ gibt, so ist er hier zu Hause. Auf den Versammlungen darf über Politik nicht gesprochen werden. Dies zieht eine schwere Strafe nach sich, über deren Höhe der Ältestenrat Albertus Westerkamp und Helmut Wäcken entscheidet. Alle fünf Jahre findet ein großer Festball im Hotel Friesenhof statt, zu dem dann auch die Frauen der Mitglieder eingeladen sind, wie auch im Januar diesen Jahres. Die maritime Ausschmückung verwandelt den Saal dann in eine andere Welt, so daß eine richtige Hafenatmosphäre entsteht. Eine gute Kapelle spielt zum Tanz, es gibt gepflegte Getränke und für das leibliche Wohl sorgen die Köche der NOPO mit einem Fischbuffet was seinesgleichen sucht. Einer der Höhepunkte des Abends ist der Auftritt der „Fischerchöre“ unter Leitung von Dirigent Karl Pilz. Die Sänger sind auch wieder Mitglieder der Fischereigenossenschaft. Während des Abends, nach dem Ablauf der Regularien, gibt es noch weitere Auftritte einzelner Mitglieder. Meistens in Form von Sketchen. Einer ernsthaften Prüfung wird augenblicklich der Vorschlag von Georg Altmanns unterzogen, der das Juister Rathaus in eine Gedenkstätte der NO.PO.NI.RE.-AG umwandeln möchte. 
Doch widmet sich die Vereinigung auch anderen Aufgaben. Sie pflegt die plattdeutsche Sprache, hat eine Jugendgruppe und setzt sich ein für gemeinnützige Aufgaben. Maßgeblich war sie beteiligt an der Errichtung des Juister Leuchtturms mit dem Memmertfeuer. Durch viele Aktionen konnte sie schließlich die Finanzierung sicherstellen. Auch wird sie weiterhin bereit sein, alle Juister Belange tatkräftig zu unterstützen, doch der Humor darf dabei nicht zu kurz kommen. Fisch – Fang.

Dieter Brübach

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