Meinungen über die Juister

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, wie überall auf der Welt halten auch wir Juister jetzt Rückschau auf das vergangene Jahr. Wie ist die Saison verlaufen, war es ein schöner Sommer, konnten wir die Gäste zufrieden stellen? Fragen über Fragen! Warum, haben wir uns im, Strandlooperteam gefragt, fragen wir nicht Sie, liebe Gäste, einmal direkt. Schreiben Sie uns, was Ihnen gefallen
hat oder, was wir vielleicht noch verbessern können. Natürlich wollen wir hier kein Forum für Anschuldigungen gegen
Einzelpersonen werden, aber Ihre Nöte lassen sich sicher auch
allgemeiner formulieren. Im nächsten Jahr, wenn es den neuen
Strandlooper 2000 geben wird, werden wir Ihre Wünsche und Anregungen dort wiedergeben und natürlich, werden wir sie auch in die Juister Häuser tragen. Als Anregung haben wir für Sie
Meinungen aus fünf Jahrhunderten zusammengetragen. Unser Dank gilt dabei dem früheren Pastor Perrey, der mit Jahrhundertstiefeln durch die Juister Inselgeschichte gegangen ist.

Um 1580 ist dem Protokoll des Landrichters zu entnehmen, dass das Leben auf der Insel Juist und die Eigenarten der Juister „rauh, primitiv und sehr handgreiflich in dieser Abgeschiedenheit“ waren.

1680 schreibt der damalige Juister Pastor Cordes: „Ich kann es hier nicht länger aushalten, hier lebt ein allesamt schlimmes Gesindel, zusammengekoppelt, um Böses zu tun. Ich bitte zu Gott, mich von den Juistern zu erlösen und mich zu versetzen.“

Nach 1780 bezeichnet ein hoher Beamter der Königlichen
Preußisch-Ostfriesischen Kriegs- und Domänenkammer in Aurich das Betragen der Insulaner als „sehr widerspenstig“. Die Juister seien „ungehorsame Untertanen“.

1880 heißt es in einem Ostfrieslandbuch: Auf Juist „trifft man ein Inselvölkchen, das treu und bieder, gerade und ehrlich ist und nur von einem Dichter als Korsaren und Strandräuber verunglimpft werden mag“.

Und etwa um dieselbe Zeit schildert ein Tagesausflügler von Norderney das Leben und die Leute auf der Insel Juist als ein Beispiel dafür, dass es noch wahre Ideale gibt und Menschen,
die für sie leben. Er preist die bei den Juistern wiedergefundene Treue im Kleinen und deren Bereitschaft, die Wirklichkeit und Schwere des Lebens ganz selbstverständlich anzunehmen.

1883 ist in den Reiseerinnerungen eines Juister Badegastes zu lesen: „Die Juister haben wacker gearbeitet und das Vertrauen auf eine bessere Zukunft nie verloren.“

1980 kann der Chronist nur feststellen, dass die Entwicklung in den Meinungen über die Juister in fünf Jahrhunderten eine erfreulich positive Tendenz aufweist. Gewiss, man könnte auch ganz andere Zitate zusammenstellen. Aber wozu? Ist es nicht für uns alle hoffnungsvoll, wenn diese mit der Aussage vom Vertrauen auf eine bessere Zukunft enden? Und dieses Ende kann für uns ein neuer Anfang sein. Wie Sie also sehen, geht es stetig aufwärts; und mit dieser Hoffnung wollen wir Sie gerne in das Neue Jahrtausend begleiten. Das Strandlooperteam, aber auch alle diese Ausgabe mitgestaltenden Anzeigenkunden wünschen Ihnen daher ein frohes Weihnachtsfest 1999
und ein friedliches Neues Jahr 2000.

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